Heute am 28. März wurde das Schullabor „Haus der Lehre – Light & Schools“ der Universität Hamburg auf der „Gala der Deutschen Wissenschaft“ mit einer Anerkennung des Deutschen Hochschulbaupreises 2022 ausgezeichnet.
Wir freuen uns sehr über diese Auszeichnung! Mit dem Preis und den beiden Auszeichnungen werden beispielhafte Hochschulgebäude oder -ensembles gewürdigt, die eine besondere baukulturelle Qualität aufweisen und in herausragender Weise ästhetische und funktionale Gesichtspunkte vereinen.
Wir gratulieren dem Preisträger des Deutschen Hochschulbaupreises 2022 Büro Birk Heilmeyer und Frenzel Architekten aus Stuttgart zur Auszeichnung für das Regionale Innovationszentrum für Energietechnik (RIZ Energie) der Hochschule Offenburg.
Eine Einladung zur virtuellen 3D-Tour durch das Light & Schools-Gebäude finden Sie hier.
Protokoll Jurysitzung
Bei dem Gebäude handelt es sich um einen kleinen Pavillon der Universität Hamburg, der als Schullabor dient und den naturwissenschaftlich interessierten Nachwuchs bereits früh an den Fachbereich Physik heranführen soll. Der Pavillon steht auf dem großflächigen Forschungscampus Bahrenfeld im Nordosten von Hamburg, der insbesondere durch das am selben Standort angesiedelte DESY Zentrum überregionale Bekanntheit besitzt.
Das kleinteilige, eingeschossige Volumen des Schülerlabors ist prominent am Campuseingang platziert und überzeugt mit einer signifikanten baukörperlichen Gestaltung. Das als Sandwich geplante Volumen sitzt auf einer leicht erhöhten Geschossplatte auf, die ihre Entsprechung in der zeichenhaften auskragenden Deckenplatte findet. Dazwischen befinden sich die Labor- und Lehrbereiche, die als weithin sichtbare, raumhoch verglaste Vitrine ausgebildet sind. Hierdurch entsteht ein luftiger und außenwirksamer Baukörper, der darüber hinaus zwei Bestandskiefern als „Genius Loci“ in den Entwurf überzeugend integriert. So wird der Neubau über einen offenen Eingangshof erschlossen, der eine der beiden großen Kiefern einfasst und zugleich als zwangloser Warte- und Sitzbereich den Auftakt zum Gebäude bildet.
Auch wenn das Gebäude als Stahlbetonkonstruktion geplant wurde, um den hohen schwingungstechnischen Anforderungen der eingebauten Messtechnik gerecht zu werden, überzeugt das Haus durch seinen sensiblen Umgang mit den Bestandsbäumen und kompensiert seinen ohnehin kleinen Fußabdruck durch ein extensives Gründach. Als nachhaltig wurde insbesondere der hohe Verglasungsanteil bewertet, der ein helles und behagliches Arbeitsklima ermöglicht und im Verbund mit der umlaufenden Sockelbank als Sitz- und Aufenthaltszone eine selbstverständliche Aneignung des Gebäudes für junge Menschen ermöglicht.
Insgesamt haben die Entwurfsverfasser einen architektonisch und städtebaulich nachvollziehbaren Weg gefunden, sich mit einem kleinen Pavillon innerhalb vieler großformatiger Forschungsinstitute zu behaupten und zugleich für junge Menschen ein hochwertiges architektonisches Umfeld zu schaffen, dass Schüler schon frühzeitig mit dem weiten Feld der universitären Forschung und Lehre vertraut macht.