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Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden

Projekttafel

Wir wollten an der Dresdner Hochschule einen Ort schaffen, an dem das Experimentelle im Umgang mit der Musik seinen Platz hat und dem man das auch ansieht.

Nils Krause, Architekt

Mit der Erweiterung der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden wurde ein Gebäudeensemble geschaffen, das mehr ist als nur ein Proben- und Konzertsaal. Auf einem beengten innerstädtischen Grundstück ist in Korrespondenz zum vorhandenen neoklassizistischen Wettiner Gymnasium eine eigenständige Ergänzung entstanden. Das Raumprogramm beinhaltet neben 30 hoch schallisolierten Übungsräumen, einer Bibliothek und einem Bewegungsraum auch eine Probebühne für die Opernklasse sowie einen akustisch anspruchsvollen Konzertsaal für 450 Personen. Durch die unterschiedliche architektonische Haltung der zwei Baukörper, getrennt durch einen alten baumbestandenen Hof, ist ein unverwechselbares, spannungsreiches Ensemble zwischen Alt und Neu entstanden. Ein Ensemble, das der Hochschule eine besondere Identität gibt und der Musik einen zeitgemäßen architektonischen Ausdruck verleiht.

» Ziel war es, ein in sich konsistentes Außen- und Innenraumkonzept umzusetzen und damit ein hohes Maß an Authentizität der äußeren und inneren Erscheinung zu erreichen. «
Nils Krause, Architekt

Der Neubau erzeugt einen architektonischen Dialog und eine diskursive Spannung durch formale Unterschiede. Der Konzertsaal bildet durch seine frei gefügte Struktur eine zeitgemäße Antithese zum hermetisch geschlossenen Baukörper des historischen Schulgebäudes. Er wirkt innen wie außen als Solitär, entgegenkommend, leicht gefügt und offen. Weiße Flächen verdichten sich konzentrisch um den Mittelpunkt: das Podium, die Musiker und die Musik. Der Konzertsaal ist der neue unverwechselbare, Identität stiftende Teil des baulichen Ensembles.

  • Die alten Platanen im ehemaligen Schulhof in Szene setzend, haben wir uns dafür entschieden, den Konzertsaal als den Raum der größten inhaltlichen Freiheit dem reich ornamentierten Altbau frei, solitär und vom Boden abgelöst gegenüberzustellen.

  • Die Hülle des Konzertsaales löst sich aus den baukonstruktiven Bedingungen und entwickelt sich antithetisch zum historischen Bestand. Es ist eine leichte Struktur, ein formal eigenständiges Außen und Innenraumkonzept.

  • »Wir wollten erreichen, dass man um die Musik herum sitzt und die Musik im Mittelpunkt steht. So hat man das Gefühl, dass die Musik sich durch den Raum bewegen kann.«

    Nils Krause, Architekt

    Weinbergartige Ränge um Parkett und Podium herum schaffen Sichtbezüge und ein unmittelbares Musikerlebnis von großer akustischer Klarheit.

  • Sämtliche, eher kleine und zimmerartig zu organisierenden Räume erzeugen eine arrondierende Stadtraumkante.

  • Spiegelungen lösen die Flächen zum Himmel hin scheinbar auf.

» Umso mehr hatten wir Spaß daran, in der Gestalt des Konzertsaales eher die Aspekte des Kompositorischen und offen Gefügten ins Spiel zu bringen. «
Nils Krause, Architekt

Die weißen Metalltafeln der Konzertsaalfassade provozieren, mit unterschiedlichem Glanzgrad lackiert, bewusst Reflexionen. Die nach oben zunehmenden Spiegelungen lösen die Flächen zum Himmel hin scheinbar auf. Die Farbgebung und die Materialität im Neubau sind bewusst zurückhaltend. Ausschließlich an bestimmten Orten wurden Schwerpunkte durch eine kraftvolle, tiefrote Farbe gesetzt. So geben zuallererst die schönen Materialen der hochwertigen Instrumente und die Musiker den Ton an.

Elemente

Standort

Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden

Bildung und Erziehung
  • Wettiner Platz 13
  • 01067 Dresden
  • Deutschland

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