Der Planungswettbewerb für den Campus Kulmbach fokussierte sich auf den Entwurf des 1. Bauabschnitts der Fakultät VII, der eine langjährige Brache revitalisiert. Auf dem ca. 44.800 m² großen Areal des ehemaligen Güterbahnhofs entsteht ein Campus für bis zu 1.000 Studierende, der moderne Arbeitswelten und interdisziplinären Austausch fördert. Aktuell hat die Fakultät etwa 300 Studierende, zwei Drittel davon aus dem Ausland. Die Universität Bayreuth kombiniert in Kulmbach Lehre und Forschung mit Schwerpunkten wie Metabolomics, Lebensmittelrecht und Digital Health.
Die Planung sieht einen umfassenden Neubau für die „Fakultät für Lebensmittelwissenschaften: Lebensmittel, Ernährung, Gesundheit“ vor. Unser Entwurf zielt darauf ab, die Gebäude kontextuell in die Umgebung einzubinden und einen neuen Universitätsgarten zu schaffen, der als erholsamer Grünraum dient. Die Gestaltung umfasst drei Hauptgebäude: ein Hörsaalgebäude, ein Forschungsgebäude und ein Mensa- sowie Bibliotheksgebäude. Eine zentrale Pergola verbindet diese Elemente und schafft einen einladenden Ankunftsort.
Das Erdgeschoss fungiert als durchgängiger Raum mit studentischen Arbeitsplätzen und verschiedenen Diensten wie einem Uni-Shop und Seminarräumen. Die Mensa und Cafeteria bieten zudem eine Terrasse mit Blick auf die Umgebung. Der Entwurf fördert den interdisziplinären Austausch und berücksichtigt die Bedürfnisse der Nutzer.
Insgesamt reichten 18 Architekturbüros aus Europa Entwürfe ein; der 2. Preis ging an die Arbeitsgemeinschaft von hammeskrause architekten und Wamsler Rohloff Wirzmüller Landschaftsarchitekten. Die Preisgerichtbeurteilung hebt hervor, dass das Konzept eine „Oase“ im städtischen Umfeld schafft, indem es topografische Anpassungen vornimmt und die Funktionen auf mehrere Gebäude verteilt. Die Gestaltung der Außenanlagen ist schlüssig und unterstützt eine übergeordnete Frischluftschneise. Insgesamt wird der Entwurf als langfristig tragfähig und relevant für die gestellten Anforderungen gewertet.